Muynak im Karakalpakistan (Nordwesten von Usbekistan) war einst ein blühender Fischerei-Hafen am Aralsee. Heute hat sich das Wasser um Dutzende Kilometer zurückgezogen, und an seiner Stelle breitet sich die Aralkum-Wüste aus: eine eindrucksvolle Landschaft, die Muynak zum weltweiten Symbol der ökologischen Krise gemacht hat.
Das bekannteste Bild ist der Schiffsfriedhof: rostige Rümpfe, die auf Sand liegen, wo früher Wellen schlugen. Ein Besuch in Muynak bedeutet, der jüngeren Geschichte Zentralasiens direkt ins Auge zu blicken und verantwortungsvollen Tourismus zu praktizieren: sich zu informieren, die Umgebung zu respektieren und die lokale Gemeinschaft zu unterstützen – meist im Rahmen eines Ausflugs ab Nukus. Wenn du Usbekistan individuell von Taschkent, Samarkand, Buchara oder Chiwa (Khiva) aus bereist, bietet Muynak eine einzigartige Perspektive, weit über die klassische Seidenstraßen-Route hinaus.
In den 1950er- und 60er-Jahren war Muynak ein aktiver Hafen- und Fischereistandort mit Konservenfabriken, Seefahrtschulen und einem Leben, das sich ganz um den Aralsee drehte. Die Umleitung der Flüsse Amu Darya und Syr Darya für Bewässerungsprojekte führte dazu, dass sich der See immer weiter zurückzog. Das frei gewordene Becken wurde zur Aralkum-Wüste mit salzhaltigem Staub und Muschelschalen auf dem ehemaligen Meeresgrund.
Das Ergebnis ist eine schwer beeindruckende Landschaft, die deutlich zeigt, warum Muynak heute als Ort des Erinnerns gilt: ein „Ende des Meeres“, das dazu einlädt, über Wasserverbrauch, intensive Landwirtschaft und das Gleichgewicht von Ökosystemen in Zentralasien nachzudenken.
Tipp: Kombiniere den Besuch mit Nukus, wo du übernachten und – falls dich Kunst interessiert – die lokale Kulturszene entdecken kannst. Von dort starten die meisten Touren nach Muynak.
Muynak ist ein sensibler Ort. Für verantwortungsvollen Tourismus gelten einige einfache Regeln:
Die übliche Basis ist Nukus, die Hauptstadt von Karakalpakistan. Über die Straße sind es etwa 3–4 Stunden bis Muynak. Am bequemsten ist ein Privatwagen mit Fahrer oder eine Tour über eine lokale Agentur.
Empfehlenswerte Reisezeiten sind Frühling und Herbst mit milderen Temperaturen. Im Sommer kann es sehr heiß, im Winter dagegen bitterkalt werden. Nimm genügend Wasser, Sonnenschutz, Kappe/Hut und winddichte Kleidung mit.
Wenn du dich auf Pisten in Richtung ehemaliger Seeboden oder Ustyurt-Plateau wagen möchtest, erkundige dich immer bei lokalen Guides nach Straßenzustand, Tankmöglichkeiten und Mobilfunkabdeckung. Für logistische Fragen oder einen individuellen Aralsee- & Muynak-Ausflug kannst du unser Formular Kontakt nutzen – wir helfen dir gern weiter.